Gesetzgebung nimmt BNPL-Reform ins Visier
Heutzutage ist Buy Now, Pay Later eine etablierte Zahlungsmethode, die sich großer Beliebtheit erfreut. Besonders populär ist sie bei Millennials, die BNPL vor allem nutzen, um lebenswichtige Waren wie Lebensmittel zu erwerben oder aber Haushaltsrechnungen zu begleichen. Diese große Beliebtheit und die Erwartungen der Kunden führen dazu, dass viele Händler das Angebot von BNPL beim Checkout als unverzichtbar erachten. Die Gesetzgeber hingegen stufen BNPL zunehmend als problematisch ein, was zu Änderungen der Vorschriften und Gesetzgebung führt.
Was ist BNPL?
Buy Now, Pay Later (BNPL) ist eine Form der kurzfristigen Finanzierung am Point-of-Sale. Bei BNPL zahlen die Verbraucher in der Regel einen kleinen Betrag im Voraus und tilgen dann den Restbetrag in mehreren Raten. Solange die Verbraucher ihren Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen, sind die meisten BNPL-Systeme zinsfrei. Sie bieten den Verbrauchern somit ein gewisses Maß an Flexibilität, indem sie die Kosten eines Kaufs strecken und gleichzeitig die hohen Zinssätze vermeiden, die bei Kreditkarten üblich sind.
Wie funktioniert BNPL?
Wenn sich ein Kunde für die Zahlung via BNPL entscheidet, schließt er mit dem BNPL-Anbieter eine Vereinbarung über die Deckung der Kosten für den Kauf in mehreren Raten ab. Der BNPL-Anbieter bezahlt den Händler für den Kauf im Voraus und erhält dafür eine Provision. Die Händler können also sofort auf diese Gelder zugreifen, während der Verbraucher die Rückzahlung an den BNPL-Anbieter und nicht an den Händler leistet. Dies schützt die Händler vor dem Risiko von Betrug, Rückbuchungen oder Zahlungsausfällen der Verbraucher - die Risiken übernimmt stattdessen der BNPL-Anbieter.
Die Risiken von BNPL
Die überwiegende Mehrheit der Verbraucher greift reibungslos auf BNPL zurück und erfüllt ihre Zahlungsverpflichtungen fristgerecht. Einige Verbraucher nehmen jedoch BNPL-Kredite auf, die sie nicht zurückzahlen können. Verschärft hat sich dies u.a. durch die Krise der Lebenshaltungskosten, die dazu geführt hat, dass BNPL für den Kauf lebensnotwendiger Güter und zur Deckung grundlegender Haushaltsausgaben verwendet wird. Die Strafen für versäumte Zahlungen können allerdings beträchtlich sein und die finanziell Schwachen in eine Schuldenspirale treiben. Besonders betroffen sind Millennials, da sie nicht nur die Hauptnutzer von BNPL sind, sondern auch am häufigsten mit Zahlungsrückständen zu kämpfen haben.
Laut Statista nutzen 56% der Millennials in den USA zinsfreie Zahlungen über mehrere Raten. In einem Zeitraum von 12 Monaten wurden 14% der Millennials mit zusätzlichen Kosten belastet, weil sie ihren Verpflichtungen nicht nachkamen. Bei Gen Z sieht es ähnlich aus: 49% haben BNPL Dienste in Anspruch genommen, und 11% hatten über einen Zeitraum von 12 Monaten Schwierigkeiten, ihre Schulden zurückzuzahlen. Die Daten für andere Länder sind ähnlich und haben in den letzten Jahren BNPL des Öfteren in den Mittelpunkt umfangreicher Medienberichterstattung gerückt.
Verschärfung der Gesetzgebung
Die zunehmende Sensibilisierung für dieses Verbraucherrisiko hat weltweit Regierungen veranlasst, die BNPL-Gesetzgebung zu überdenken und zu überarbeiten. Viele BNPL-Anbieter haben beispielsweise von Ausnahmeregelungen für Kleindarlehen mit 0% Zinsen profitiert. Obwohl die einzelnen Länder unterschiedliche Herangehensweisen verfolgen mögen, zeigt sich ein allgemeiner Trend hin zu verstärkter Regulierung, einschließlich der Forderung nach einer Bonitätsprüfung vor der Gewährung dieser Kredite.
Das Vereinigte Königreich z.B. hat neue Anforderungen für Kreditgeber eingeführt, um die Erschwinglichkeit von BNPL und anderen zinslosen short-term Darlehen zu prüfen. Außerdem müssen Kreditgeber, die diese Produkte anbieten, von der Financial Conduct Authority (FCA) zugelassen werden. Die Bedingungen müssen in allen Werbematerialien deutlich gemacht werden, und den Verbrauchern ermöglicht werden, sich mit Beschwerden über diese Dienstleistungen an den Financial Ombudsman Service (FOS) zu wenden. Für die Anbieter von BNPL könnte sich dies sogar als Segen erweisen und die Popularität wieder steigern: Denn etwa ein halbes Jahr vor der Ankündigung dieser neuen Anforderungen gaben 37% der Befragten einer Statista-Verbraucherumfrage an, dass sie die Inanspruchnahme von BNPL überhaupt nicht in Erwägung ziehen würden - höchstwahrscheinlich als Ergebnis der jüngsten negativen Presseberichterstattung.
Die Europäische Union hat reagiert und die Verbraucherkreditrichtlinie überarbeitet, um auch BNPL-Angebote einzubeziehen. Im Rahmen der neuen Kreditvorschriften werden nun auch zinslose Kredite bis zu einem Wert von 200 EUR erfasst, die zuvor davon ausgenommen waren. Ähnlich wie im Vereinigten Königreich werden die Informationen, die an die Verbraucher in Werbung und Verträgen weitergegeben werden, nun reguliert, um sicherzustellen, dass die Verbraucher angemessen informiert sind - vorausgefüllte Formulare oder Ankreuzboxen sind nicht länger erlaubt. Vor dem Erwerb eines BNPL-Produkts müssen die Kreditgeber außerdem die Kreditwürdigkeit prüfen und sicherstellen, dass der Verbraucher in der Lage ist, den Kredit zurückzuzahlen.
Im Jahr 2023 hat das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) in den USA einen Bericht über BNPL veröffentlicht, der potenzielle Nachteile für Verbraucher aufzeigt. Zu den herausgestellten Problembereichen gehören das Fehlen standardisierter Informationen, unzureichende Streitbeilegungsrechte und die Gefahr, dass BNPL-Systeme Verbraucher dazu verleiten, ihre Kreditlinien zu überziehen. Angesichts der Tatsache, dass BNPL-Kreditnehmer bereits anfällig für Überschuldung sind, besteht ein erhebliches Risiko, dass sie ihren Rückzahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können.
In Kalifornien unterliegen BNPL-Kreditgeber bereits Vorschriften und Regelungen, da BNPL-Produkte als Darlehen eingestuft werden. Dies bedeutet, dass BNPL-Anbieter entsprechend zugelassen werden müssen. Andere Bundesstaaten beobachten die Situation, was zu einem Flickenteppich von Vorschriften führen kann, die sich von Staat zu Staat unterscheiden.
Auswirkungen auf Händler
Diese gesetzlichen Änderungen werden die Art und Weise beeinflussen, wie BNPL-Zahlungen angeboten werden können. Es liegt jedoch in der Verantwortung der BNPL-Anbieter, ihre Geschäftspraktiken anzupassen, während die Händler selbst nur indirekt betroffen sein werden. Zum Beispiel könnten Bonitätsprüfungen eingeführt werden, um die Rückzahlungsfähigkeit der Verbraucher zu überprüfen, was dazu führen könnte, dass weniger Verbraucher für BNPL-Zahlungen an der Kasse zugelassen werden. Infolgedessen ist es wahrscheinlich, dass Händler Zahlungsausfälle erleiden und dass ein kleiner Teil der Verbraucher ihren BNPL-Antrag von den Anbietern abgelehnt bekommt. Dies könnte sich besonders auf die Gewinne derjenigen Händler auswirken, die bisher stark auf BNPL als Zahlungsmethode gesetzt haben.
Nichtsdestotrotz können - und sollten - die Händler den Verbrauchern weiterhin BNPL-Services anbieten. Viele Käufer suchen aktiv nach dieser Zahlungsoption, da sie bereits gut etabliert ist und daher erwartet wird. Die Wahrscheinlichkeit, den Checkout abzubrechen, ist weitaus größer, wenn die Verbraucher nicht in der Lage sind, ihre bevorzugte Zahlungsmethode zu nutzen. Um den unterschiedlichen Verbraucherpräferenzen gerecht zu werden, sollten Händler darauf achten, eine Vielzahl von Zahlungsoptionen anzubieten, die den verschiedenen Zielgruppen gerecht werden. Dies verringert nicht nur das Risiko des Abbruchs des Einkaufs, sondern ermöglicht es den Verbrauchern auch, bei Bedarf auf andere Zahlungsmethoden zurückzugreifen. Ein Verbraucher, dem ein BNPL-Kredit verweigert wird, kann seinen Einkauf also trotzdem abschließen, solange er Zugang zu einer anderen vom Händler unterstützten Zahlungsmethode hat. Dieser Ansatz ist bereits gang und gäbe - wenn eine Kreditkartentransaktion abgelehnt wird, ist es sinnvoll, dem Verbraucher eine Alternative anzubieten (Banküberweisung, PayPal usw.). Dies gilt für BNPL genauso wie für jede andere Zahlungsmethode.
Natürlich bringt es seine eigenen Herausforderungen mit sich, den Verbrauchern an der Kasse eine Auswahl an Zahlungsoptionen anzubieten. Dies gilt insbesondere für Händler, die in mehreren Regionen tätig sind, da sich die Präferenzen der Verbraucher und Anbieter von Land zu Land erheblich unterscheiden. Die IXOPAY-Zahlungsplattform integriert eine Vielzahl von BNPL-Zahlungsmethoden neben anderen Zahlungsoptionen, darunter Kreditkarten, Banküberweisungen und sowohl globale als auch lokale alternative Zahlungsmethoden. Da alle Zahlungsanbieter über dieselbe API integriert sind, können Händler problemlos alle gängigen Zahlungsmethoden in der Region des Kunden anbieten. Dies spielt eine wichtige Rolle bei der Maximierung der Konversionsraten und bietet Verbrauchern alternative Zahlungsoptionen, wenn ihre bevorzugte Methode abgelehnt wird.
Wenn Sie Ihren Kunden neben anderen gängigen Zahlungsmethoden auch Zugang zu lokalen BNPL-Zahlungsoptionen bieten möchten, setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um herauszufinden, wie IXOPAY Ihnen dabei helfen kann, die Zahlungsmethoden anzubieten, die Ihre Kunden erwarten.
Über IXOPAY
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