Einführung in die Welt des digitalen Zahlungsverkehrs
Die Welt des digitalen Zahlungsverkehrs kann für Herausforderungen sorgen. Zwar gibt es heutzutage viele Lösungen, mit denen sich auf einfache Weise Zahlungsoptionen zu einer Website hinzufügen oder ein Storefront einrichten lassen. Diese zielen jedoch in der Regel auf kleinere Händler. Die Anforderungen großer Unternehmen und international tätiger Konzerne gehen weit über das einfache Hinzufügen von Produkten zu einem Warenkorb und die Annahme von Zahlungen hinaus. Im folgenden Artikel möchten wir den grundlegenden Zyklus einer Transaktion behandeln.
Payments annehmen
Um Zahlungen online annehmen zu können, muss eine entsprechende Zahlungslösung in die Website integriert werden. Kleine Händler werden mit einer Standardintegration von einem einzigen Anbieter ihre Bedürfnisse ausreichend abgedeckt finden. Es gibt zahlreiche fertige Lösungen, die einfach in eine Website integriert werden können, sowie gehostete Storefronts, die eine separate Website und die entsprechende Infrastruktur dahinter überflüssig machen.
Größere Händler, insbesondere solche, die global tätig sind, haben komplexere Anforderungen, die über die einfache Annahme von Online-Payments hinausgehen. Dazu kann der Bedarf an Buchführung auf regionaler oder Länderebene gehören, die Möglichkeit, bevorzugte Zahlungsmethoden für verschiedene Regionen anzubieten (z. B. SEPA in Europa, AliPay in China) oder Fallback Optionen für den Fall, dass ein PSP nicht verfügbar ist. Eine Payment Orchestration Plattform wie IXOPAY bietet zahlreiche Funktionen, die großen Merchants helfen, diese Herausforderungen zu meistern, wie z.B. smartes Transaction Routing, eine dynamische Methodenauswahl für gehostete Payment Pages und Cascading.
Wie Online-Transaktionen funktionieren
An Online-Transaktionen sind mehrere Parteien beteiligt, die alle zusammenarbeiten müssen, um einen reibungslosen Ablauf der Kaufabwicklung zu gewährleisten. Eine Online-Transaktion beginnt mit einem Käufer (dem Verbraucher) und einem Verkäufer (dem Merchant). Der Verbraucher legt Artikel in seinen Warenkorb und geht zur Kasse - entweder auf der Website des Händlers oder bei einem gehosteten Dienst. Nach der Auswahl einer Zahlungsmethode (z. B. Kreditkarte, Banküberweisung oder PayPal) und der Bestätigung des Kaufs werden weitere Parteien in die Abwicklung der Transaktion einbezogen. In Folge gehen wir davon aus, dass sich der Verbraucher für die Zahlung per Kreditkarte entschieden hat, aber ein ähnlicher Prozess gilt auch für andere Zahlungsarten. Wir gehen weiters davon aus, dass ein Zahlungsdienstleister verwendet wird, obwohl auch andere Konstellationen möglich sind.
Der erste Beteiligte ist der Payment Service Provider (PSP) des Händlers. Der Händler leitet die Zahlungsinformationen (Betrag, Währung, Kundendaten usw.) zur Verarbeitung an seinen PSP weiter. Der erste Schritt bei der Verarbeitung der Transaktion ist ihre Autorisierung. Dabei wird geprüft, ob die Zahlungsangaben korrekt sind und der Kunde über genügend Geldmittel verfügt, um die Kosten der Transaktion zu decken.
Um die Transaktion zu autorisieren, kontaktiert der PSP die Acquiring-Bank des Händlers. Dies ist die Bank, die das Geld erhält, sobald die Transaktion abgeschlossen ist. Die Transaktion muss jedoch von der Bank des Kunden, der Issuing Bank oder Issuer (der Bank, die die Kreditkarte ausgestellt hat), genehmigt werden. Die Acquiring-Bank (oder der Acquirer) sendet daher eine Autorisierungsanfrage an den Issuer.
Der Issuer prüft, ob die Kartendaten korrekt sind, ob der Kunde über genügend Geldmittel verfügt und untersucht die Transaktion auf mögliche Anzeichen von Betrug. Wenn es keine Probleme mit der Transaktion gibt, wird sie autorisiert, andernfalls wird die Transaktion abgelehnt. Diese Antwort wird dann über dieselbe Kette zurückgeschickt, bis sie wieder beim Händler ankommt. Zu diesem Zeitpunkt ist noch kein Geld überwiesen worden. Stattdessen wird der Transaktionsbetrag auf der Kreditkarte des Kunden zurückgehalten, wodurch sich das Kreditlimit um denselben Betrag verringert.
Der eigentliche Geldtransfer findet während des Settlement Prozesses statt, der in verschiedenen Abständen, z. B. täglich oder wöchentlich, erfolgen kann. Der PSP, über den die Transaktion abgewickelt wird, zieht etwaige Bearbeitungsgebühren vom Transaktionsbetrag ab und überweist den Restbetrag auf das Konto des Merchants.
Alternative Zahlungsmöglichkeiten: Payment abseits von Kreditkarten
Die erste Zahlungsmethode für Online-Transaktionen, die vielen in den Sinn kommt, ist die Kreditkarte. Es gibt jedoch eine Reihe anderer Zahlungsmethoden, die mit dem Wachstum des elektronischen Handels an Beliebtheit gewonnen haben. Dazu gehören Digital Wallets (z. B. Venmo, PayPal, Apple Pay), Prepaid-Karten, Banküberweisungen und Zahlungen in Kryptowährungen. Diese Methoden werden unter dem Begriff alternative Zahlungsmethoden (APM) zusammengefasst.
In verschiedenen Ländern und Regionen sind unterschiedliche APMs beliebt. So ist beispielsweise WeChat Pay eine beliebte Zahlungsmethode in China, während PayPal in Europa gebräuchlicher ist. Das bedeutet wiederum, dass weltweit tätige Merchants APMs anbieten wollen, die auf der geografischen Region basieren, in der sich der Verbraucher befindet. Der Zugang zu Kreditkarten und Bankkonten kann in manchen Regionen schwierig sein; laut dem Paypers Cross-Border Payments and Ecommerce Report 2022-23 haben 1,7 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu Bankkonten. Das Offering alternativer regionaler Zahlungsmethoden ist der Schlüssel zu diesen Regionen.
Auch wenn sich APMs auf den oben beschriebenen Transaktionsfluss auswirken können - eine bereits mit Geldmitteln aufgeladenes Digital Wallet muss nicht von der Bank des Verbrauchers, sondern nur vom Anbieter des Wallets autorisiert werden -, sind die Grundprinzipien dieselben. Die Transaktion muss nach wie vor genehmigt werden, der Verbraucher mit dem Transaktionsbetrag belastet werden und die Mittel müssen auf das Konto des Händlers überwiesen werden.
Settlement und Reconciliation
Die Annahme von Zahlungen und die Durchführung eines Checkout Prozesses ermöglichen es Konsumenten, einen Kauf abzuschließen. Für den Merchant ist die Transaktion jedoch nicht beendet, sobald der Verbraucher den Bezahlvorgang abgeschlossen hat. Der Händler muss die Gelder (abzüglich etwaiger Bearbeitungsgebühren) noch entgegennehmen und die eingegangenen Beträge, neben anderen Buchhaltungsprozessen, überprüfen.
Reconciliation ist der Prozess, mit dem Händler überprüfen, ob die erhaltenen Beträge mit der erwarteten Zahlung übereinstimmen. Die Payment Service Provider stellen den Händlern die Reconciliation Daten zur Verfügung, wobei die Dauer der Bereitstellung dieser Informationen sowie Format und Granularity von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sind. Die Automatisierung der Reconciliation erfordert, dass der Händler Informationen über die Transaktionsgebühren und Transaktionsdaten speichert, um Diskrepanzen und fehlende Transaktionen in den Daten zu erkennen. Da jeder Provider ein anderes Format für diese Reports verwendet, stellt deren Verarbeitung eine weitere Herausforderung für größere Merchants dar, die mehrere PSPs integriert haben. Man spricht hier von einer Multi-Acquirer-Konfiguration.
Die Überweisung von Geldern nimmt je nach Provider und Vertragsbedingungen einige Zeit in Anspruch. Sobald die Mittel auf dem Konto des Merchants eingegangen sind, nimmt der Anbieter diese Informationen in einen Settlement Report auf. Diese Daten werden wiederum mit den erwarteten Werten verglichen, die in der Transaktionsdatenbank des Händlers gespeichert sind. Wie bei den Reconciliation Daten unterscheidet sich auch hier das Format der Reports von Anbieter zu Anbieter, was für Merchants, die mehrere Acquirer einsetzen, wiederum herausfordernd ist.
Die letzte Phase des Prozesses besteht darin, die Transaction Daten in andere Systeme zu übertragen, z. B. in das ERP-System des Merchants. Die Daten müssen in ein Format übersetzt werden, das mit dem Zielsystem kompatibel ist.
Multi-Acquirer-Setups profitieren am meisten von einer Payment Orchestration Plattform wie IXOPAY. IXOPAY vereinheitlicht die unterschiedlichen Formate, die von verschiedenen Providern bereitgestellt werden, innerhalb der Plattform und bietet eine konsolidierte Ansicht aller Reconciliation- und Settlement-Daten über alle Provider hinweg. Die unterschiedlichen Daten können von IXOPAY auch in einem einzigen Datenformat exportiert werden, das wiederum in externe Systeme importiert werden kann. Damit entfällt für Merchants mit Multi-Acquirer-Setups die Notwendigkeit, die unterschiedlichen Datenformate der einzelnen Provider jeweils in ein für das Zielsystem geeignetes Format umzuwandeln. Stattdessen muss nur ein einziges Exportformat in IXOPAY definiert werden, was diesen Prozess erheblich vereinfacht.
Abseits der Basics
Merchants stehen zahlreichen weiteren Herausforderungen, die über die Notwendigkeit hinausgehen, verschiedene Payment Methods anzubieten und Reconciliation und Settlement Daten zu verarbeiten. Komplexe Payment Setups mit mehreren Regionen und lokalen Payment Providern haben mehr Anforderungen als ein Merchant mit nur einem einzigen Anbieter. In einem späteren Artikel werden wir auf diese Herausforderungen und mögliche Lösungen im Detail eingehen. Wenn Sie über künftige Artikel benachrichtigt werden möchten und über die Entwicklungen in der Welt des Payments auf dem Laufenden bleiben wollen, abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter.
Über IXOPAY
IXOPAY ist eine Payment Orchestration Plattform, die unabhängiges, flexibles und globales payment processing ermöglicht. Als hoch-skalierbarer und PCI-DSS zertifizierter “Fintech Enabler”, erfüllt IXOPAY sowohl die Wünsche von großen Kunden, als auch jene von “White Label” Kunden, wie z.B. Payment Service Providern, Acquirern und unabhängiges Sales Organisations (ISOs). Die moderne, leicht erweiterbare Architektur bietet intelligente Routing- und Cascading-Funktionen sowie modernstes Risikomanagement, automatisierte Reconciliation und Settlement Funktionalitäten mit Plugin-basierten Integrationen von Acquirern, Payment Service Providern und alternativen Zahlungsmethoden (APMs).
IXOPAY ist Teil der 2001 gegründeten IXOLIT Group, die nationale und internationale eCommerce Kunden aus Wien, Österreich und Florida, USA betreut. Das inhabergeführte und finanzierte Unternehmen ist von einem zwei-köpfigen Team zu einem IT-Spezialisten mit über 80 Experten gewachsen, das innovative Lösungen und Produkte im Herzen von Wien entwickelt.
Weitere Informationen zu IXOPAY: https://www.ixopay.com